Turnfahrt 2009

Zu einem für einige doch verhältnismässig frühen Zeitpunkt trafen wir uns am Samstag in
Turgi. Mit dem Zug ging es weiter bis nach Luzern, danach nach Giswil. Hier wurden unsere
Lebensgeister mit Kaffee und Gipfeli geweckt.

Mit dem Postauto wurden die nächsten Höhenmeter überwunden. Mit lautem Horn krochen
wir den Berg hinauf. Leider kam immer mehr Nebel auf, so konnten wir die herrliche Aussicht
gar nicht geniessen. Aus dem warmen Bus ging’s ins kühle Nebelmeer. Bevor wir den Aufstieg
in Angriff nehmen konnten, mussten die Regenjacken montiert werden. Vom Glaubenbielenpass
(oberhalb der Mörlialp) führte unser Tagesmarsch über Fontanen, Heidenboden
über Höhengrat/Mändli nach Schönbüel.

Aber der Nebel tat unserer guten Laune keinen Abbruch, mit fröhlichem Geschnatter ging es
bergwärts. Die Uhr rückte schon bedrohlich auf die Mittagszeit, was wiederum auch den Mägen
nicht verborgen blieb. An einem romantischen Bergweiher mit kleiner Kapelle nahmen
wir unser mitgebrachtes Mahl ein. Als wieder zum Aufbruch gerufen wurde, war der Nebel
zäher geworden und wir konnten uns absolut nicht an der Umgebung orientieren. Nichtsdestotrotz
gingen wir wacker dem vorgegebenen Weg entlang.

Unsere zwei Reiseleiterinnen konnten uns leider nicht über die geplante Route führen, da es
zu gefährlich würde ohne Sicht. Aber auch Plan B hatte es in sich.
Wunderschöne Grashalme und Gräser mit etlichen Wassertropfen entschädigten uns für den
harten Aufstieg. Uns kam der Weg unendlich lang vor, man sah nirgends ein Ende. Auf einer
Aussichtsplattform trafen wir eine Gruppe ähnlich Gesinnter. Auch sie waren auf der Suche
nach dem „singenden Kuhstall“, unsere Übernachtungsherberge. Gemeinsam machten wir
uns auf die Suche - und siehe da, vor lauter Nebel sind wir doch daran vorbei gewandert!
In Schönbüel angekommen, wärmten wir uns als erstes mit einer heissen Schoggi oder Kaffee
Baileys wieder auf. Als Bergerlebnis stand Schoggigiessen oder ein Besuch im Whirlpool
auf dem Programm. Während es sich 4 in der Wanne gemütlich machten, tauchten die anderen
nach einer erfrischenden Dusche in die Welt der Schokolode ein.
Nach dem stärkenden Abendessen wurden die Spiele ausgepackt und sich gegenseitig ausgestochen.
Die Revanche liess aber nicht lange auf sich warten.

Am Sonntag wurden wir mit herrlichem Sonnenschein geweckt und ein wunderschönes
Bergpanorama offenbarte sich uns. Nun konnten wir unsere Wanderroute des Vortages
wunderbar sichten. Frisch gestärkt nach einem abwechslungsreichen Frühstücksbuffet packten
wir unsere Siebensachen wieder zusammen und machten uns startklar für den Abstieg.
Nach einem harmlosen Anfang wurde es doch ein wenig „gäch“. Der Weg führte uns dem
Wilerhorn entlang zum Brünigpass. Nach einem steilen Stück auf losem Gestein führte uns
der Weg über einen Grat. Sich an einem Stahlseil haltend, beidseitig steiler Abhang, schlichen
wir über den Grat, jedenfalls einige von uns. Der Weg wurde nicht breiter, in Einerkolonne
wanderten wir Richtung Brünigpass. Die Aussicht war herrlich, den prächtigen Brienzersee
vor uns, genossen wir den Tag in vollen Zügen. Zur Mittagszeit leerten wir noch unsere
Rucksäcke, zwischendurch bekamen wir noch Besuch von einzelnen Schmetterlingen,
die auf der Suche nach Süssem waren. Bevor wir ganz schläfrig wurden von der wärmenden
Sonne, ging es weiter.

Trotz steilem Abstieg wurden unsere Gespräche nicht weniger. Über wen oder was man sich
bei einer Wanderung auch alles erzählen kann, ist schon erstaunlich. So wurden all die Strapazen
schnell vergessen, denn schon bald hörte man die Strasse. Auf dem Brünigpass,
konnten wir nur noch dem Zug winken, nicht so schlimm, ein Coupe hat ja auch immer Platz.
Wieder bei Kräften, lecker gefüllt, begaben wir uns auf den Bahnhof und warteten auf unseren
Anschluss.

Da wir zeitlich doch gut im Rennen waren, verweilten wir in Luzern am See und genossen
das hektische Treiben der Stadtbesucher. Das herrliche Wetter lockte viele Personen in die
Städte oder Berge. Man bemerkte es in den Zügen, dessen ungeachtet ergatterten wir alle
einen Sitzplatz und streckten unsere müden Glieder. Alles in Allem ein wunderschönes Wochenende,
vielen Dank unseren Organisatorinnen Heidi und Hildegard.

Jolanda Vogel