Tja, wir waren am Wochenende vom 20. / 21. Juni 09 am Mittelländischen Turnfest in Biglen / BE und haben all dies erlebt und genossen.....
Der Reihe nach erzählt sich diese Geschichte so.

Frühmorgens, und wirklich frühmorgens stehen wir mit vier Zugbilletten zuviel (der modernen Technik, welche auch noch spätnachts funktioniert, und einem hilfsbereiten Kamerädli, sei Dank) auf dem Bahnhof Turgi. Biglen liegt nicht weit von Bern entfernt und so sind wir in knapp 1 3⁄4 Stunden am Ziel und nehmen das Abenteuer Turnfest in Angriff. Ob da wohl wirklich die Pendelstafette ausgetragen wird? Hier gleich neben den Bahngleisen und auf dem Asphalt?
Wir lassen uns überraschen und marschieren auf den Festplatz. Unser Materialtransport mit den Zelten ist bereits eingetroffen - schliesslich wollen wir hier übernachten und das Fest auch geniessen. Noch vor dem ersten Turneinsatz stellen wir die Zelte auf dem zugewiesenen Zeltplatz auf.

Als erstes absolvieren wir den Fachtest Allround. Wir sind so viele, dass wir gleich 2 ganze Teams stellen können. Wir unterscheiden uns nach Jungstar's und etwas ältere Jungstar's......Der Lärmpegel ist enorm als wir antreten - so laut sind unsere Anfeuerungsrufe! Vielleicht liegt es ja daran, dass wir gleich in der ersten Disziplin die beste Note unseres Wettkampfes - 8.23 - erreichen. Der Start ist uns gelungen!

Als nächstes treten wir beim Kugelstossen und bei der Pendelstafette an - und diese ist doch tatsächlich auf dem Asphalt! Da nützen die Nagelschuhe natürlich herzlich wenig. Mit 10 TurnernInnen erreichen wir eine Note von 7.69. Im Kugelstossen staunen wir etwas ab der Anlage, es dünkt uns doch sehr, dass der Sektor leicht bis stärker ansteigend ist. Wir erreichen jedoch auch hier eine gute Note von 8.13.

Zum Abschluss werfen wir uns in unserer Gymnastik-Dress und zeigen das erste Mal unsere neue Gymnastik. Die wenigen Zuschauer - natürlich vor allem die eigenen Kamerädli - können ganz schön Stimmung machen und feuern uns an, was das Zeug hält. Mit der Note von 7.64 sind wir sehr zufrieden. Führen wir diese Gymnastik doch das erste Mal durch, zudem mit der stolzen Anzahl von 16 TurnerInnen, und auch hier, viele Jungstar's sind dabei.

Schlussendlich erreichen wir eine Gesamtpunktzahl von 23.71 was in der Stärkeklasse 4 für den 19 Schlussrang reicht.

Und nun ist es so, dass es erst 13.00 Uhr ist, wir mit den Wettkämpfen fertig, zufrieden mit unseren Resultaten, Hunger haben und natürlich das Fest geniessen können.
Gemeinsam essen wir zu Mittag und schauen uns danach die Programme der verschiedenen anderen Vereine an - oder haben dies zumindest vor. Es stellt sich etwas als schwierig heraus! Am Nachmittag ist irgendwie nicht mehr viel los, die Vorführungen werden mit riesigen Pausen dazwischen präsentiert. Es scheint uns, immer dort wo wir gerade sind, ist Pause. Also verbringen wir die Zeit doch wirklich mit einem Kartenspiel. Der Schreiberling weiss nicht mehr so genau wie das Spiel heisst, es kommt jedoch jeweils im Radio und ist wirklich extrem lustig! Wir halten uns die Bäuche vor lauter Lachen. Wer schlussendlich gewonnen hat - im Kampf Frauen gegen Männer - ist nicht mehr genau eruierbar....

Zum Znacht sitzen wir das zweite Mal am gleichen Tag im grossen Festzelt, schlängeln uns zwischen vielen Tabletts, noch mehr TunrerInnen, fliegenden Caramelcreme und sonst noch so manchen hindurch. Der Stimmung tut dies jedoch überhaupt keinen Abbruch.
Einige sagen - das nächste Mal gehen wir dann wieder an ein Turnfest, dass im Sommer und nicht auf 2000 m.ü.M stattfindet. Ein kräftiger Wind bläst uns um die Ohren und lässt uns jeweils schnell wieder in die Fest-und Barzelte verschwinden.

Und tatsächlich, nach ausgiebigem Schunkeln zur Musik sitzt ein grosser Teil von uns bereits um 22.00 Uhr im Kaffeezelt und wir geniessen zum Abschluss einen Pfefferminztee, Kaffee und Kuchen. Wir staunen selber ab uns! So ein Turnfest ohne sportlichen Einsatz ab 13.00 Uhr kann ganz schön anstrengend sein!
So ist die Nacht für ein Turnfest ungewöhnlich lang und erholsam.

Am Sonntag verbringen wir einen gemütlichen Morgen in Biglen bevor wir uns auf die Heimfahrt begeben.
Bei einem gemeinsamen Nachtessen in Gebenstorf geniessen wir alle zusammen nochmals die Geselligkeit, Kameradschaft, die gute Stimmung untereinander, das Zusammensein, das Fröhlichsein, Lachen, Erzählen - was doch alles einfach ein toller Verein ausmacht!

Sibylle Rykart