Wie immer beginnen solche Reisen früh morgens an einer Bushaltestelle. Auch die Aktivriege des STV Gebenstorf hält sich an dieses ungeschriebene Gesetz und so stehen sechs der acht wanderbegeisterten Turner morgens um Sechs im «Cherne» bereit um in den Bus nach Baden zu steigen.
In Baden komplettierten die restlichen beiden Turner die Gruppe Wandervögel Nord und gemeinsam machte man sich auf den Weg nach Zürich. Auf der besagten Zugfahrt wurde endlich das Rätsel gelöst wohin uns die diesjährige Turnfahrt führt. In Zeiten von NSA BND und NDB darf man das natürlich nicht einfach so auf ein Blatt schreiben, sondern clever verschlüsseln. Nach kurzen Berechnungen und entsprechenden Simulationen wurde der Code geknackt und wir konnten in Zürich das richtige Perron aufsuchen.
Eine längere Zug- und Busfahrt später traf man am Zielort ein und kehrte sogleich in der ersten Beiz ein um sich von den Reisestrapazen zu erholen und sich für die bevorstehende Wanderung zu stärken.
Falls sich der geneigte Leser jetzt fragt, wo wir denn eigentlich waren, dann muss ich ihm sagen, dass wir das auch nicht so genau wussten. Das Wetter lies leider keine Sicht zu, die weiter als zehn Meter reichte. Die Turner stellten allerdings fest, dass es die ersten zwei-drei Stunden aka «10 Minute viertelstond» nur bergauf ging. Der Organisator der Turnfahrt erklärte immer wieder, dass die Aussicht traumhaft sei und dass man das ganze Tal überblicken könne.
Als der Aufstieg geschafft war, war es gerade Zeit zum Mittagessen. Eine kleine Hütte, welche an eine Felswand gebaut war, bot uns gerade genug Platz, dass wir wenigstens im trockenen Essen konnten. Bald schon füllte der Duft von Raclette den kleinen Raum, hatten doch zwei findige Mitglieder ihr eigenes kleines Rechaud dabei. Da es in dieser doch sehr kargen Behausung nicht gerade warm war, brach man kurze Zeit später wieder auf.
Wirklich stark regnete es am Samstag nie aber durch die stete Feuchtigkeit und der Nieselregen aus dem Nebel, sorgten trotzdem dafür, dass man irgendwie Nass wurde.
Bei einer kurzen Rast wurde besprochen, ob die Wandergruppe einen kleinen Umweg in Kauf nimmt um die örtlichen Gletschermühlen anzuschauen. Logischerweise waren alle dabei und bald darauf konnte man diese natürlichen Pools bestaunen. Während die einen kurz die Hände ins Wasser tauchten und schauderten, schlüpften der Veranstalter dieser Turnfahrt und der Oberturner in die Badehose. Ungläubige Blicke folgten den zwei mutigen Herren, als sie tollkühn ins kalte Wasser eintauchten.
Ebenso schnell wie sie drin waren, waren sie aber auch wieder draussen.
Eine kurze Fotosession musste natürlich auch noch sein bevor es an den Abstieg ging. Regelmässig hielten wir an und erkundeten uns nach den Anzahl Höhenmetern die es noch zu bewältigen gab.
Am Schluss vom Abstieg erwarte uns zur Freude aller wiederum eine kleine Beiz in der wir gastieren konnten, bevor wir uns zur Unterkunft aufmachten.
Frisch geduscht und mit vollem Magen verbrachten wir den Abend im «Gemeinschaftsraum» des Campingplatzes. Es wurde geplaudert, g’Arschlöchlet und als die ersten ins Bett gingen noch eine Runde Codenames gespielt.
Wer dachte, dass das Wetter am Samstag nicht so gut war, hat die Wettervorhersage vom Sonntag nicht gesehen. Schon bevor wir aufstehen mussten begann es zu regnen und es hörte den ganzen Morgen auch nicht mehr auf. Nichtsdestotrotz machten sich die Aktivriegler auf die zweite Etappe dieser Turnfahrt. Nach ca. einer Stunde Wandern passierten wir den ersten See, vorbildlich wie wir sind, wollten wir natürlich Eintritt bezahlen, doch die dortige Kasse war leider unbesetzt. Also zogen wir weiter zum nächsten See. Unterwegs stiegen wir auf eine Aussichtplattform und bewunderten tatsächlich die Aussicht. Mit dem Fluss der sich durch die Felsen windete und dem Nebel der aus dem Wald stieg, sah das ganze sehr mystisch aus. Spätestens jetzt dürften einige Turner die Strecke wiedererkannt haben, waren wir doch vor sechs Jahren auch schon zusammen dort.
Die Turnerschar brachte auch den letzten Teil der Wanderung hinter sich und anstatt die restlichen Sandwiches zu essen, beschloss man ein Restaurant aufzusuchen und dort das Mittagessen zu geniessen. Verdient hatte man es sich ja.
Die Heimfahrt war dann mehr oder weniger Ereignislos. Die einen schliefen, andere hingen den Gedanken nach und wieder andere mussten sich beim Jassen beinahe demütigen lassen… Ein geschobener Slalom Match mit gewiesenem Vierblatt, wer hätte damit rechnen können.

Falls ihr jetzt immer noch nicht wisst wo wir waren, dann viel Spass beim entschlüsseln des Codes.

TWRON POFUWG
Oder wie schon Cäsar sagte: (144a / c^2) - a = 0

Adi Küng